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Wir müssen in unseren Nachwuchs investieren

Das Maler- und Gipsergeschäft Haller ist seit 55 Jahren im bernischen Jegenstorf verwurzelt. Topqualität, Transparenz bei Beratung und Preisgestaltung sowie Freundlichkeit im Umgang mit Kundinnen und Kunden sind für Inhaber Martin Haller zentrale Erfolgsfaktoren – und nicht zuletzt die Ausbildungstätigkeit der KMU.

«Orange! Sie ist ein Aufsteller, fröhlich und weckt einen», sagt Martin Haller und lacht, als er nach seiner Lieblingsfarbe gefragt wird. Für Hausfassaden steht Orange jedoch nicht zuoberst in der Gunst der Kundinnen und Kunden. Da liegen momentan helle, zeitlose Farben wie gebrochenes Weiss im Trend, während für Innenräume sand-, beigefarbene oder graue Töne gefragt seien. Oder dann eine teurere Farbe wie Tiefblau oder Ultramarin, deren Farbpigmente das Fünf- bis Zehnfache kosten. «Viele gönnen sich für ihre Wohnung etwas Spezielles», so der Malermeister.

Zurück im «Normalzustand»

Martin Haller und sein Team sind in und um Jegenstorf bis nach Bern tätig. Man kennt sie in der Region und schätzt ihre Arbeit. Das spricht sich herum. «Eine Weiterempfehlung ist noch immer die beste Werbung», ist er überzeugt. Mit der Auftragslage sei er zufrieden. «Sie hat sich wieder auf einem normalen Niveau eingependelt, nachdem wir während der Corona-Pandemie völlig überrannt worden waren», erinnert sich Haller. «Alle waren zu Hause und hatten Zeit für Projekte in und am eigenen Haus. Vor allem der Frühling und der Sommer waren sehr intensiv.» Im Winter sei es hingegen meist ruhiger. «Früher habe ich mir jeweils etwas Sorgen gemacht, ob wohl genug Arbeit reinkommt. Aber mit der Erfahrung und dem Alter wird man diesbezüglich ruhiger. Irgendwo geht immer eine Türe auf», erklärt Martin Haller.

Alles offen für die Zukunft

Dass Martin Haller einst das elterliche Geschäft übernehmen würde, sei naheliegend, aber nicht zwingend gewesen. «Als Jugendlicher schnupperte ich als Mechaniker, Zimmermann und in anderen Berufen. Das gefiel mir durchaus. Aber Gipsen und Malen kannte ich halt von zu Hause», erzählt Haller. Also habe er zuerst eine Lehre als Gipser, dann eine als Maler absolviert. Und nachdem sein Vater gesundheitlich bedingt kürzertreten musste, war es klar, dass Martin Haller das Geschäft weiterführen würde.

Zur Zukunft seines Betriebs gefragt, meint er: «Kürzlich bin ich 50 Jahre alt geworden. Ich habe stets gesagt, dass ich mir mit 55 Jahren ernsthaft Gedanken darüber machen muss, ob und wie es mit der Haller AG weitergeht.» Bereits gesichert ist die Zukunft der Gipserei. Vor vier Jahren verkaufte Martin Haller diesen Teil an Ivan Milovanovic, einen seiner ehemaligen Gipserlehrlinge. Beide Betriebe arbeiten jedoch weiterhin sehr eng unter der Co-Führung zusammen und helfen sich gegenseitig aus, zum Beispiel, wenn Mitarbeitende ausfallen.

Nachbarschaftliche Hilfe

Von gravierenden Arbeitsunfällen blieb Hallers Betrieb in den letzten Jahren glücklicherweise verschont. Farbe in den Augen oder Schnittverletzungen kommen zwar hin und wieder vor. Mehr Sorgen bereiten Martin Haller hingegen Nichtberufsunfälle, sei es beim Fussball, Korbball oder beim Mountainbiken. Solche Absenzen seien für ein Unternehmen mit nur rund zwölf Mitarbeitenden eine grosse Herausforderung. Glücklicherweise pflege man unter den Betrieben in der Region ein sehr gutes Verhältnis. In der Not hilft man sich unbürokratisch gegenseitig aus. Und dass Martin Haller mit Visana als langjährigem Krankentaggeldversicherer auf einen verlässlichen Partner zählen kann, verschafft ihm zusätzliche Sicherheit.

Ausbilden statt jammern

Zum oft zitierten Fachkräftemangel hat Martin Haller eine klare Meinung: «Viele jammern darüber und bilden selber nicht einmal Lernende aus, das ist bedenklich. Wir müssen selbst in den Nachwuchs investieren, damit wir auch in Zukunft genügend Leute für unsere Betriebe finden.» Martin Haller hat es bewiesen. Die Zukunft des Gipsergeschäfts hat er erfolgreich aufgegleist. Gut möglich, dass sich diese Geschichte dereinst mit der Malerei von Martin Haller wiederholt.

Zur Haller AG

 

Im Jahr 2000 übernahm Martin Haller das Maler- und Gipsergeschäft, das seine Eltern 1968 in Jegenstorf gegründet hatten. 2019 verkaufte er das Gipsergeschäft (Haller GmbH) und konzentriert sich seitdem auf das Malergeschäft (Haller AG). Beide Betriebe arbeiten Hand in Hand und werden gemeinsam durch die beiden Inhaber geführt. Zusammen beschäftigen sie je nach Saison zwischen 11 und 13 Mitarbeitende, darunter zwei Lernende. malerhaller.ch

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